Mann kann nicht genau sagen, wann es soweit sein wird, aber es könnten im 1. Quartal 2013 2 neue Komponenten zu haben sein - das Raspberry Pi Model A und das offizielle Kamera-Modul. Das Kamera-Modul wurde schon für Weihnachten 2012 versprochen und die ersten Model As wurden bereits zu wohltätigen Zwecken versteigert.
Das Raspberry Pi Model A unterscheidet sich in folgenden Details vom aktuellen Model B:
- nur 256MB RAM (wie die alten B-Modelle)
- nur 1 USB-Port
- kein Ethernet
- Preis nur 25$ (ohne Steuer)
Für WLAN-Betrieb ist sowieso ein extern stromversorgter USB-Hub nötig, da die WLAN-Sticks im Normalfall mehr Strom benötigen, als das Raspberry Pi liefern kann. Somit ist der einsame USB-Port auch kein Problem.
Das Kamera-Modul wird deutlich kleiner als die ebenfalls leicht einsetzbaren USB-Webcams und wird über einen kleinen Stecker am Bord (CSI - Camera Serial Interface) über ein maximal 15cm langes Flachbandkabel angeschlossen. Die Länge des Kabels wird sich nicht steigern lassen. Die Kamera wird auch in verschiedenen Handy-Modellen verwendet und besitzt laut Informationen im Forum einen "halbwegs anständigen" 5 Megapixel Sensor. Der Preis wird vermutlich auf einem ähnlichen Niveau liegen wie beim Raspberry Pi Model A selbst.
Interessant ist das Kamera-Modul vor allem deshalb, weil es immer noch Probleme mit USB am Raspberry Pi gibt (die im Laufe der Zeit sicher noch gelöst werden) und die USB-Verbindung im Raspberry Pi einen Flaschenhals darstellt. Will man eine Webcam betreiben, die Live-Videos übertragen soll, so werden die Bilder in der Kamera komprimiert (meist JPG) und über den USB-Bus zum Raspi geschickt. Dort übernimmt eine Software die Daten, verändert sie womöglich noch und schickt sie weiter über das Netzwerk, das (sowohl im Fall von LAN als auch WLAN) über USB angebunden ist. Der Flaschenhals wird somit doppelt belastet. Limitierend wirkt hier vor allem auch der "langsame" Prozessor des Raspi, der die USB-Kommunikation steuert.
Im Fall des neuen Kamera-Moduls läuft der Vorgang gänzlich anders ab. Die Kamera liefert die Daten über CSI direkt an die Grafikeinheit, die im Verhältnis deutlich leistungsfähiger ist als der Prozessorteil und in Echtzeit Full-HD H264 30 Bilder/s umwandeln kann. Die Daten sind dann besser komprimiert und liegen trotzdem in einer höheren Qualität vor als bei den meisten Webcams. Die Daten und müssen außerdem nur einmal über den USB-Bus zum Netzwerk gesendet werden. Somit hätte man ein besseres Ergebnis bei weniger Systemauslastung.
Das wären somit interessante Teile für eine Live-Kamera-Mitfahrt.
Schöne Grüße,
Michael